Ausrüstungskontrolle

Wichtig für die Gesunderhaltung des Pferdes ist auch eine Ausrüstung, die das Pferd in seinen Bewegungen nicht behindert und die durch falsche Passform keine Schmerzen bereitet.

Denn sowohl ein unpassender Sattel als auch ein unpassendes Zaumzeug, ein unpassender Kappzaum oder ein anderes unpassendes Ausrüstungsutensil führen zu Schmerzen und auf Dauer zu Problemen im Bewegungsapparat.

Deswegen überprüfe ich die Passform der Ausrüstung gerne im Zuge einer Behandlung auf Wunsch des Besitzers oder wenn ich selbst den Eindruck habe, dass sie Probleme verursacht. Ich bin keine Sattlerin und passe somit keine Sättel neu an, kann euch aber sagen, ob die Ausrüstung zur Anatomie eures Pferdes passt oder ob es nötig ist, einen Sattler zu kontaktieren.

Der Sattel

Woran erkenne ich als Besitzer, dass ich den Sattel des Pferdes unbedingt überprüfen lassen sollte?

▪ „Ich hab das Gefühl, immer bergab oder bergauf zu sitzen.“
▪ „Nach dem Reiten liegt der Sattel gefühlt immer weiter vorne/weiter hinten.“
▪ „Irgendwie hab ich das Gefühl, ich sitze immer schief.“
▪ „Wenn ich mit dem Sattel komm, hat mein Pferd immer schlechte Laune – es hat mal wieder
keinen Bock, was zu tun!“
▪ „Wenn ich den Sattelgurt dran mach, wird er/sie zur Schnappschildkröte.“
▪ „Inzwischen hat sich bei meinem Pferd eine richtige Sattellage gebildet!“
Achtung: hier sind bereits Langzeitschäden eines dauerhaft unpassenden Sattels zu sehen!
▪ „Beim Leichttraben kommt mir der Sattel immer entgegen.“
▪ „Beim Putzen drückt mein Pferd immer den Rücken weg.“
▪ „Beim Reiten stolpert mein Pferd immer, beim Freilaufen oder an der Longe macht er/sie das
nicht.“
▪ „Mein Pferd hat seit neuestem am Rücken so kleine Beulen oder kleine weiße Haare, aber
er/sie ist ja auch schon älter.“

Folgen eines schlecht sitzenden Sattels können sein:
▪ Muskelatrophien durch zu viel Druck
▪ Hautverletzungen in der Sattel- und/oder Gurtlage, erkennbar durch z.B. weiße, abgebrochene
oder gewellte Haare; Schwellungen oder runde Verhärtungen (entzündete Talgdrüsen)
aufgrund von zu viel Druck
▪ Im schlimmsten Fall Nekrosen und offene Hautstellen durch zu viel Druck
▪ Knöcherne Defekte
▪ Knorpel– und Bandschäden
▪ Wiederkehrende Wirbelblockaden
▪ Muskelverspannungen

Das Zaumzeug

Aber auch das Zaumzeug (sowie das Gebiss, falls eines verwendet wird) darf keinesfalls außer Acht gelassen werden.

Ein unpassendes Zaumzeug kann

  • auf empfindliche Nerven- oder Knochenpunkte im Gesicht drücken und so massive Kopfschmerzen auslösen
  • auf Schleimbeutel drücken und zu Entzündungen führen
  • Lympfbahnen quetschen und zu Ödemen im Kopfbereich führen
  • zu einer Minderdurchblutung der Muskulatur im Genickbereich führen, die sich über die Muskelketten auf das ganze Pferd auswirkt und zu massiven Verspannungen führt
  • Blockaden des Kiefergelenks oder des Zungenbeins verursachen

Ganz wichtig: selbst wenn ein Zaumzeug gut passt, es darf niemals zu eng verschnallt werden! Insbesondere zwischen Nasenriemen und Nasenrücken muss Platz für mind. 2 aufgestellte Finger sein, damit das Pferd noch kauen oder gähnen kann, während es aufgezäumt ist.